Wie sehen heute die Herausforderungen eines kleinbäuerlichen Betriebes am Rande von Hamburg aus? “Die Bauern im Umland geben auf, weil es keine Vertriebswege für lokal angebundene Betriebe gibt”, sagt Arnd Niemeyer. Nicht so der Hof vorm Deich, auf dem seit 2011 diverse Tomatensorten wachsen, dieses Jahr 114 an der Zahl. Laut EU Gesetz sind diese Raritäten aber kein Kulturerbe, sondern vielmehr “nicht angemeldete Sorten”, deren Vertrieb für Landwirte verboten ist. Für Privatpersonen ist der Anbau hingegen problemlos. Genau hier liegt der Trick; statt die Tomaten zu verkaufen, verpachtet der Hof seine Fläche an Privatpersonen. Diese bitten den Hof auf ihrer Parzelle eine seltene Tomatensorte anzubauen und zu pflegen. Durch die regelmäßige Pacht erhält der Hof Planungssicherheit. Die Tomatenretter bekommen als Gegenwert Sonderkonditionen für die wohl schmackhaftesten Tomaten Hamburgs. Das Besondere: die Tomaten sind samenfest – man kann sie im nächsten Jahr selbst nachziehen.
Beschenkt mit Saatgut, freuen wir uns auf die nächste Tomatenverköstigung auf dem Gartendeck.