Grauwasserturm, oder: „Wohin mit dem Spülwasser?“

Wo geerntet wird, wird auch gekocht und gegessen – und wohin dann mit dem Spülwasser? Dafür haben Anne und Timo auf dem Gartendeck einen Grauwasserturm gebaut. Es gab, von Anne gebaut, schon letztes Jahr einen solchen Turm, aber die Plane hatte sich in Wohlgefallen aufgelöst und musste erneuert werden. Diesmal hatte sie für den Bau Unterstützung durch Timo und den im Bauch heranwachsenden Nachwuchs.
Die Idee eines Grauwasserturms ist so einfach wie faszinierend. Grauwasser, also das Wasser, das beim Abwaschen oder Wäschewaschen entsteht, wird nicht wie üblich entsorgt, sondern wir gießen es in den Grauwasserturm. Dort wird es gereinigt und sodann an die Gemüsepflanzen weitergeleitet, die an der Außenseite des Turms wachsen. So erledigen wir Abwasserentsorgung, Wassergewinnung und Gießen in einem.
Die Idee ist nicht neu. Sie wurde in verschiedenen afrikanischen Ländern erprobt. In Dürregebieten kann diese Idee zu einem lebensnotwendigen nachhaltigen Umgang mit Wasser verhelfen.
Wie sieht so ein Grauwasserturm aus? Man gräbt ein etwa 80 cm großes Loch und füllt darüber einen ggfls. mit Asche vermischten runden Erdturm, der von einer Plastikplane oder einem Plastiksack eingefasst ist. In den Sack werden kleine Schlitze geschnitten, in die man dann junge Gemüsepflanzen einsetzt. Die mittlere Säule des Turms wird gebaut aus zerkleinerten Ziegelsteinen. An den Ziegelsteinen setzen sich Bakterien fest, die den Klärungsprozess herbeiführen. Das Grauwasser läuft dann durch die Säule, wird dort geklärt und sickert danach durch die Erde zu den Pflanzen.

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